Am 7. Jänner 2017 verunglückte der 26-jährige Wiener Polizist Michael Matern beim Paragleiten in Werfen Weng. Die Wiener Polizei hat damit einen talentierten Polizisten verloren, der ein großes Herz für Verbrechensopfer hatte. Eltern, Kolleg/inn/en und Freund/inn/en setzten ihm ein würdiges Denkmal mit einer großzügigen Sammelspende von 3.720 Euro für den WEISSER RING.
Es gibt bestimmt viele Gründe, warum jemand Polizist oder Polizistin wird. Für Michael Matern war ein entscheidendes Motiv seine Menschenfreundlichkeit. Deshalb galt sein Mitgefühl auch immer den Opfern von Verbrechen. Schon als Streifenpolizist war für ihn klar, dass er einmal Kriminalpolizist werden wollte. Nach der Polizeischule und einer Zusatzausbildung begann er im September 2016 bei der Abteilung EGS (Einsatzgruppe zur Bekämpfung der Straßenkriminalität) im Wiener LKA, die in erster Linie mit Einbrüchen und Raub zu tun hat.
Schon in seinen ersten Einsatzmonaten lernte er die „andere Seite“ der Kriminalität hautnah kennen – nämlich die meistens betagten Opfer, die nach einem Einbruch nicht nur ihr Hab und Gut sondern auch ihr seelisches Gleichgewicht verloren haben. Michal Matern war ein Mensch, der sich vom Schicksal einer niedergeschlagenen alten Frau oder einem ausgeraubten gehbehinderten Mann rühren ließ. Deshalb hat er auch sehr früh schon die Arbeit der Verbrechensopferhilfe WEISSER RING kennen und schätzen gelernt.
Für seinen Vorgesetzten, Abteilungsinspektor Werner König, war deshalb, als er mit den Eltern gemeinsam nach einem Zeichen suchte, das man dem Verunglückten setzen könnte, schnell klar, dass es mit dem WEISSEN RING zu tun haben sollte. „Der Michael“, so Abteilungsinspektor König, „war ein Mensch, der übers Polizeikapperl hinaus gedacht hat.“ Statt Blumen und Kranzspenden sollen Spenden für den WEISSEN RING gesammelt werden. Der Aufruf unter Kolleg/inn/en und Freund/inn/en wurde dankbar aufgenommen, sodass schnell die stattliche Summe von 3.720 Euro zusammenkam. „Für uns“, sagt der Vater des verunglückten Polizisten, „ist es ein kleiner Trost, dass der Michael auf diese Weise noch etwas Gutes bewirken konnte.“ „Ich weiß, dass das ganz in seinem Sinne wäre“, ergänzt Michael Materns Mutter.
Am 16.2. 2017 überreichten Oberst Wolfgang Haupt vom LKA und Abteilungsinspektor König einen Scheck in der Höhe von 3.720. Der WEISSE RING bedankt sich herzlich im Namen der Verbrechensopfer, die damit finanziell, juristisch und psychologisch unterstützt werden können!