Make Victim Rights a Reality

Im Rahmen des Tages der Kriminalitätsopfer initiiert der Dachverband der europäischen Opferschutzeinrichtungen Victim Support Europe (VSE) eine umfassende Kampagne, die den Titel „Making Victim Rights a Reality“ trägt. Mit „Making Victim Rights a Reality“ wird versucht, der Gesellschaft die Bedeutung und den Nutzen von Opferrechten sowohl auf nationaler als auch auf internationaler Ebene näher zu bringen. Zu diesem Zweck werden im Rahmen der Kampagne zwischen dem 11. und 22. Februar 10 tagesspezifische Botschaften, welche Interesse und Bewusstsein für dieses Thema wecken sollen, medial ausgesendet. Da der WEISSE RING mit der Organisation auf europäischer Ebene aktiv vernetzt und kooperiert, wird unser Verein über seine Facebookseite an der neueste Kampagne von VSE teilnehmen. Wir unterstützen so das Handeln des im Jahr 1990 mit dem Ziel, die Unterstützung von Verbrechensopfern europaweit in Gesetzen und Leistungen zu vereinheitlichen und zu stärken, gegründeten Dachverbandes.

Hier geht es zu unserem Facebook Profil, über welches wir uns an der Kampagne beteiligen.

An den jeweiligen Tagen haben wir unseren Beitrag mit folgenden Statements geleistet. Unten findet sich auch eine kleine Galerie mit thematisch passenden Bildern zu den Tagen 3,5,6,7 und 8.

TAG 1 – OPFERRECHTE #10TageOpferrechte

In der österreichischen Rechtsordnung sind zahlreiche Opferrechte verankert – von der Strafprozessordnung, dem Sicherheitspolizeigesetz bis hin zum Verbrechensopfergesetz. Leider wissen nicht alle Opfer einer Straftat über ihre Rechte Bescheid. Opferhilfe-Einrichtungen können durch den Dschungel von Paragrafen lotsen.
#TagderKriminalitätsopfer2019

Hier geht es zur Infovictims Seite: http://www.infovictims.at/at/001_home/001_infovictms.html

TAG 2 – RECHT AUF ANERKENNUNG UND RESPEKT #10TageOpferrechte

Für Opfer ist es wesentlich, dass sie als solche anerkannt werden.
Der deutsche Publizist und Germanist Jan Philipp Reemtsma geht so weit zu sagen, dass Opfer die Anerkennung brauchen, dass das, was ihnen geschehen ist „Unrecht und nicht Unglück“ war.

Die Beteiligung der Opfer ist mittlerweile als Grundsatz des Strafverfahrens in § 10 der Strafprozessordnung verankert. Kriminalpolizei, Staatsanwaltschaft und Gericht sind verpflichtet, auf die Rechte, Interessen und besonderen Schutzbedürfnisse der Opfer angemessen Bedacht zu nehmen.
Alle im Strafverfahren tätigen Behörden haben Opfer mit Achtung ihrer persönlichen Würde zu behandeln und deren Interesse an der Wahrung ihres höchstpersönlichen Lebensbereichs zu beachten.
#TagderKriminalitätsopfer2019

TAG 3 – RECHT AUF INFORMATION  #10TageOpferrechte

Opfer von Straftaten sollten rasch – und vor allem verständlich – über ihre Rechte informiert werden. Die Polizei gibt in Österreich Informationsblätter aus, die gemeinsam mit dem WEISSEN RING leicht lesbar formuliert wurden.
#TagderKriminalitätsopfer2019

TAG 4 – RECHT AUF UNTERSTÜTZUNG #10TageOpferrechte

Jede*r kann Opfer einer Straftat werden. Betroffene gehen vollkommen unterschiedlich mit einer solchen Erfahrung um. Die Art und das Ausmaß der Reaktion hängen nicht nur von der Schwere der Straftat ab. Schwierige Lebensumstände oder vorangegangene traumatische Erfahrungen führen oft dazu, dass Betroffene Unterstützung brauchen.
Seit langem fordert der WEISSE RING Unterstützung für alle Opfer von Straftaten – unabhängig vom Delikt. Maßgeblich sollen ausschließlich die Bedürfnisse der Betroffenen sein.

Der Opfer-Notruf 0800 112 112 steht Opfern von Straftaten und deren Umfeld rund um die Uhr an jedem Tag des Jahres zur Verfügung. Mit kompetentem Rat und professioneller Weitervermittlung. Das Angebot wird finanziert vom Bundesministerium für Verfassung, Reformen, Deregulierung und Justiz.
#seikeinopfer
#TagderKriminalitätsopfer2019

TAG 5 – RECHT, GEHÖRT ZU WERDEN #10TageOpferrechte

Opfer wollen gehört werden. Die eigene Position darlegen. Die Folgen einer Straftat beschreiben. Die eigenen Bedürfnisse erklären. Die eigenen Rechte durchsetzen.
Opfer bleiben manchmal im Moment der Viktimisierung stumm, wenn die Angst die Stimme nimmt. Umso wichtiger ist es, dass Opfern nach der Straftat Gehör verschafft wird.

Wir hören zu. Wir geben Opfern eine Stimme.

TAG 6 – RECHT AUF SCHUTZ #10TageOpferrechte

Opfer von Straftaten haben ein Recht auf Schutz. In erster Linie ein Recht, dass Straftaten sofort durch die Strafverfolgungsbehörden beendet werden und Maßnahmen gesetzt werden, um Wiederholungen und Fortsetzungen von Straftaten zu verhindern.
Darüber hinaus haben Opfer von Straftaten jedoch auch das Recht auf Schutz im Strafverfahren:
Die Gefahr einer Re-Traumatisierung soll so klein wie möglich gehalten werden. Re-Traumatisierung bedeutet, dass Befragungen durch Strafverfolgungebehörden aber auch unpassende Reaktionen des persönlichen Umfeldes eines Opfers dazu führen können, dass sich die Traumatisierung für das Opfer wiederholt und zu Belastungen führt, die vermeidbar gewesen wären.
In Österreich bemüht sich die psychosoziale und juristische Prozessbegleitung um den bestmöglichen Schutz für Opfer im Strafverfahren.

https://www.justiz.gv.at/web2013/home/buergerservice/opferhilfe-und-prozessbegleitung~2c9484852308c2a6012409edb16507c2.de.html

TAG 7 – RECHT AUF WIEDERGUTMACHUNG UND WIEDERGUTMACHENDE GERECHTIGKEIT #10TageOpferrechte

Opfer einer Straftat zu werden bedeutet immer, in irgendeiner Weise einen Schaden zu erleiden. Ganz selbstverständlich ist daher das Bedürfnis nach Wiedergutmachung. Wissenschaftliche Studien zeigen, dass die überwiegende Mehrheit der Opfer ihren Schaden selbst tragen muss. Weniger als 10% der Opfer wird durch den/die Täter*in entschädigt.
Restorative Justice – oder wiedergutmachende Gerechtigkeit – bedeutet, dass abseits von einem traditionellen Strafverfahren ein Schaden wieder gutgemacht werden soll und damit der Rechtsfriede wieder hergestellt werden soll. Zentral ist dabei auch die Stärkung der Geschädigten. Nicht nur durch materiellen Ausgleich sondern auch durch das Erleben, gehört und respektiert worden zu sein.

Mehr zur wiedergutmachenden Gerechtigkeit durch den Tatausgleich in Österreich:
https://www.neustart.at/…/restorative_justice_schlechter.pd…
www.neustart.at

TAG 8 – RECHT AUF RÜCKERSTATTUNG DER KOSTEN #10TageOperrechte

Opfer einer Straftat zu werden darf nicht zusätzlich mit einem finanziellen Risiko verbunden sein. Fast alle Straftaten in Österreich sind sogenannte „Offizialdelikte“ und werden von Amts wegen verfolgt. Das bedeutet, dass ein Strafverfahren – für gewöhnlich – mit keinen Kosten für das Opfer verbunden ist.
Was zu wenige wissen: Ein Opfer, das keinen Anspruch auf Prozessbegleitung hat und sich keinen Anwalt oder keine Anwältin leisten kann, kann einen Antrag auf Verfahrenshilfe stellen!

https://www.justiz.gv.at/…/verfahrenshilfe~8ab4a8a422985de3…

mit Antrag als Download!

TAG 9 – RECHT AUF UNTERSTÜTZUNG DURCH AUSGEBILDETE FACHKRÄFTE #10TageOpferrechte

In der Opferhilfe müssen gut ausgebildete Ansprechpersonen tätig sein. Dazu gehören laufende Fortbildungen sowie die Reflexion des eigenen Handelns in kollegialen Gesprächen und in der Supervision.
Doch nicht nur in der Opferhilfe braucht es spezielle Fortbildungen. Auch in der Strafverfolgung sollte es laufend eine Auseinandersetzung mit aktuellen Themen und neuen Erkenntnissen der Viktimologie geben.

Das EU-Projekt „HateNoMore“ finanzierte Trainings für Strafverfolgungsbehörden und Opferhilfe-Einrichtungen zum Thema Hasskriminalität.

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