Der WEISSE RING ist in ganz Österreich präsent. In Tirol startete im September 1980 – also bereits 32 Monate nach der Gründung des Vereins – die erste ehrenamtliche Landesleiterin durch. Seit mittlerweile 25 Jahren übt der Innsbrucker Rechtsanwalt Lucas Lorenz diese Funktion aus. Nun gibt es seit Mitte November 2021 mit Marina Müller, Absolventin des Masterstudiums „Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Sozialmanagement“ am MCI in Innsbruck, erstmals auch eine angestellte Mitarbeiterin beim WEISSEN RING Tirol.
Marina Müller ist in Bayern aufgewachsen und kennt den WEISSEN RING seit ihrer Kindheit: „Bereits als Kind habe ich die Mitgliederzeitschrift des WEISSEN RINGS – damals Deutschland – von meinem Vater auf dem Küchentisch liegen sehen.“ Schon sehr bald ließ sie sich von der vielfältigen Tätigkeit des Vereins begeistern und von den Geschichten der von Straftaten betroffenen Personen berühren. Das hat sie bis heute nicht losgelassen. Als sie im Herbst 2021 das Jobangebot des WEISSEN RINGS Tirol sah, war es deshalb für sie ganz klar, dass sie diese Gelegenheit nützen wollte.
Von der Freude an neuen Herausforderungen
Getreu ihrem Lebensmotto „Wer immer tut, was er schon kann, bleibt immer das, was er schon ist!“ stellt sich Marina Müller den vielfältigen Herausforderungen, die mit ihrer neuen Tätigkeit einher gehen. Sie hat mit viel Elan die Neupositionierung des WEISSEN RINGS in der Landschaft der Tiroler Opferhilfe in Angriff genommen.
Die rasche und unbürokratische Unterstützung von Opfern von Straftaten sieht sie als oberstes Ziel. „Wichtig ist es für mich, dass sich Opfer einer Straftat im Strafprozess gut begleitet und auch vertreten wissen. Denn ebenso wie die Tat kann auch ein gerichtliches Verfahren das Gefühl von Machtlosigkeit und Ausgeliefertsein bewirken. Dem soll durch eine Begleitung durch den WEISSEN RING jedenfalls entgegen gewirkt werden“, fasst Marina Müller zusammen.
Die ersten drei Monate hat sie bereits erfolgreich gemeistert. Auf die Frage, was diese Zeit besonders geprägt hat, spricht sie von der inhaltlichen Breite der Themen, aber auch von den zahlreichen Belastungen der Klient*innen, „die man versucht aufzufangen und wieder in konstruktive Energie zu bündeln.“ Sie hat auch bereits erlebt, wie viel Positives zurück kommt: „Die bisher begleiteten Personen sind unheimlich dankbar und dieses Wissen und diese Erfahrung stärkt und motiviert ungemein für die Zukunft.“
Termin beim Landespolizeidirektor
Am 15. Dezember 2021 trafen Natascha Smertnig, Geschäftführerin WEISSER RING, und Marina Müller, WEISSER RING Tirol, Landespolizeidirektor Edelbert Kohler zu einem sehr konstruktiven Termin.
Mehr zu Ausbildung und Werdegang von Marina Müller
- Bachelorstudium „Soziale Arbeit“
- Mehrmonatiges Praktikum in einem Polizeipräsidium in Bayern beim Polizeilichen Sozialen Dienst
- Masterstudium „Soziale Arbeit, Sozialpolitik und Sozialmanagement“ am MCI in Innsbruck
- „Systemisches Arbeiten und Beraten“ an der Universität Innsbruck
- Verschiedene Fortbildungen und jahrelanges ehrenamtliches Engagement im Bereich der Krisenintervention über das Österreichische Rote Kreuz
- Diplomlehrgang „Konfliktmanagement, Gewalt- und Radikalisierungsprävention“ in Wien
- Ehrenamtliches Engagement in der Menschenrechtsbildung bei amnesty international Österreich
- Sechs Jahre Berufstätigkeit im gerichtlichen Kontext mit straffälligen Jugendlichen und jungen Erwachsenen sowie mit Familien in Angelegenheiten der Obsorge sowie des Kontaktrechts.