Mag. Adolf Lehner (im persönlichen Kontakt Adi) war dem WEISSEN RING bereits seit einigen Jahren als Spender und Vereinsmitglied verbunden. Im Oktober 2024 sagte er auch zu, sich im Rahmen des neu geschaffenen Präsidiums ehrenamtlich zu engagieren. Seit November 2024 nimmt er außerdem die Funktion des Landesleiters Niederösterreich wahr.
Wir haben ihm einige Fragen zu seiner Entscheidung und seiner ehrenamtlichen Tätigkeit gestellt.
Was hat dich dazu bewegt, dich ehrenamtlich zu engagieren? Warum hast du dich für den WEISSEN RING entschieden und dafür, dich für Opfer von Straftaten einzusetzen?
In einer turbulenten Zeit, in der leider vielfältige Formen von Gewalt zunehmen, ist in mir der Gedanke immer stärker gereift, etwas für die Opfer von Gewalttaten zu tun. Der WEISSE RING war für mich eine logische Entscheidung, weil ich den Verein, seine Professionalität und seine vielfältigen Aktivitäten im Bereich Opferschutz und Opferrechte schon lange kenne und sehr schätze. Als mich Heinz Gehl dann angesprochen hat, ob ich nicht mitmachen möchte, habe ich eigentlich spontan JA gesagt.
Was war dein Grund, als Teil des Präsidiums Verantwortung für den WEISSEN RING und seine weitere Entwicklung zu übernehmen?
Ich bin grundsätzlich ein Mensch, der sich nie gescheut hat, Verantwortung zu übernehmen und mit zu gestalten. Wenn ich mit meinen Erfahrungen und Kompetenzen einen Beitrag zur Weiterentwicklung dieser wunderbaren Organisation leisten kann, dann ist es mir eine Ehre.
Das Präsidium ist als Kollegialorgan mit sechs bis acht gleichberechtigten Mitgliedern konzipiert. Welche Vorteile hat eine Zusammenarbeit in dieser Form?
Es braucht bei dieser mittlerweile komplexen Organisation mit hauptamtlichen Mitarbeiter:innen und ehrenamtlichen Funktionär:innen immer mehr das Zusammenspiel von VIELEN. Ein Kollegialorgan kann Kompetenzen und Wissen der einzelnen Mitglieder bündeln, sie können sich ergänzen und Aufgaben je nach Know-How aufteilen und damit im konstruktiven Austausch die Weichen für die Weiterentwicklung stellen.
Der WEISSE RING steht kompromisslos für die Rechte der Opfer ein – ist also in gewisser Weise sehr parteiisch. Wie erlebst du das?
Parteiisch muss nicht schlecht sein. Im Gegenteil sehe ich es bei der Unterstützung von Opfern und Opferrechten als unumgänglich an, zu zeigen, für welche Seite man mit aller Kraft „Partei“ ergreift. Ich bevorzuge aber statt „parteiisch“ und „kompromisslos“ eher Formulierungen wie: konsequente Unterstützung und professionelles Begleiten von Opfern sowie zähes und hartnäckiges Ringen um Lösungen und die Verbesserung von Opferrechten. Genau das war und ist die Stärke des WEISSEN RINGES seit seiner Gründung.
Wie lautet dein persönliches Lebensmotto?
Ich habe zwei Sprüche, die mein Lebensmotto gut beschreiben:
„Unsere Einstellung der Zukunft gegenüber muss sein: Wir sind jetzt verantwortlich für das, was in Zukunft geschieht.“ (Karl Popper)
„Tu etwas! Handle! Was immer Du machst, die Verantwortung liegt bei Dir.“ (Jean-Paul Sartre)
Werdegang
Adi Lehner ist nach einem Studium der Sozial- und Wirtschaftswissenschaften seit 1987 in der Zentralsparkasse und seit 2000 im Betriebsrat und Zentralbetriebsrat der Unicredit tätig. Darüber hinaus ist er seit 2001 Mitglied (und seit November 2022 Vorsitzender) des Stiftungsvorstandes der AVZ Privatstiftung, Arbeiternehmer:innen-Vertreter im Aufsichtsrat der Unicredit Bank Austria AG, Mitglied des Aufsichtsrates und Vorsitzender des Prüfungsausschusses der Wohnbauvereinigung für Privatangestellte. Außerdem ist Adi Lehner Mitglied des Stiftungsvorstandes der GPA Privatstiftung, Vorsitzender der GPA Wien und Mitglied des GPA-Präsidiums.
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12 / 2024