Seit nunmehr 30 Jahren wird der 22. Februar europaweit als „Tag der Kriminalitätsopfer“ begangen. An diesem Tag geht es darum, auf die oft schwierige persönliche, gesellschaftliche und rechtliche Situation von Betroffenen aufmerksam zu machen.
Vieles hat sich in dieser Zeit zum Besseren entwickelt. Opferrechte sind definiert und in Strafprozessordnung und Verbrechensopfergesetz verankert. Dennoch finden noch immer nicht alle Verbrechensopfer jene Unterstützung, die sie brauchen.
Deshalb dreht sich am 22. Februar 2021 alles um die Frage, wie Opfer von Straftaten zu ihrem Recht kommen. Was hindert Betroffene trotz der gesetzlichen Verankerung von Opferrechten daran, diese auch wahrzunehmen? Zum nunmehr elften Mal laden WEISSER RING und Innenministerium anlässlich des Tags der Kriminalitätsopfer gemeinsam zu einem Symposium ein.
Das Symposium
Die Teilnahme am Symposium ist am Montag, 22.2.2021, ab 9:00 Uhr unter diesem Link möglich: https://www.youtube.com/watch?v=IhhprGGJ4SQ Bitte beachten Sie, dass aus Datenschutzgründen eine Aufnahme der Veranstaltung untersagt ist. Nach der Veranstaltung steht das Symposium allen Interessierten noch 14 Tage lang online zur Verfügung.
Der Zugang zum Recht für Kriminalitätsopfer ist ein Teilaspekt des Zugangs zum Recht überhaupt und entsprechend vielschichtig. Im Symposium, das heuer aufgrund der Corona-Pandemie erstmals online stattfinden wird, behandeln Expert*innen ausgewählte Aspekte der Fragestellung.
Die Bandbreite der Themen reicht von einer allgemeinen Einführung in die komplexe Materie bis hin zur Frage, inwiefern Dolmetschleistungen Opfern Zugang zum Recht verschaffen oder ob sie weitere, insbesondere kulturelle Hürden aufbauen. Des Weiteren wird der Frage nachgegangen, inwiefern ein durch die Straftat erlittenes Trauma Betroffene an der Wahrnehmung der Opferrechte hindern kann. Und es wird beleuchtet, wie das Aussageverhalten von Opfern, das in der Realität des Strafverfahrens häufig eine zentrale Rolle spielt, zu Verzerrungen in der gerichtlichen Entscheidungsfindung und damit zu einer Einschränkung der Objektivität führen kann.
Die Vortragenden sind:
- Univ.-Prof.in Dr.in Lyane Sautner, Vizepräsidentin WEISSER RING
- Univ.-Ass.in MMag.a Dr.in Monika Stempkowski, Universität Wien
- Dr.in Ivana Havelka Bakk.phil. MA, Universität Neuchâtel sowie Universität Wien
- Univ.-Prof. Dr. Thomas Wenzel, Medizinische Universität Wien
- Univ.-Ass.in Dr.in Susanne Schmittat, Universität Linz
- Mag.a Natascha Smertnig, Geschäftsführerin WEISSER RING
Gemeinsames Anliegen
Bundesministerium für Inneres und WEISSER RING laden zum mittlerweile elften Mal gemeinsam zur Veranstaltung ein. Neben den beiden Gastgebern Bundesminister Karl Nehammer und Präsident Udo Jesionek würdigen mit Sozialminister Rudolf Anschober und Susanne Raab, Bundesministerin für Frauen, Familie, Jugend und Integration, zwei weitere wichtige Partner*innen diesen Tag.
Online verfügbar
Die Veranstaltung findet nicht nur am Tag selbst online statt. Die Vorträge werden im Anschluss daran noch für zwei Wochen in der ganzen Länge öffentlich verfügbar bleiben. Dadurch soll möglichst vielen Interessierten die Möglichkeit geboten werden, sich mit den Themen auseinander zu setzen.
Publikation in Vorbereitung
Aktuell befindet sich zu diesem Thema eine Publikation in Vorbereitung, die sich noch mit weiteren Aspekten des Zugangs zum Recht für Kriminalitätsopfer befassen wird. Diese wird als Band 10 der Schriftenreihe VOR des WEISSEN RINGS erscheinen.
Zum Weiterlesen
Mehr zum Tod von Olof Palme und zur Frage, was dieser mit dem Tag der Kriminalitätsopfer zu tun hat, lesen Sie hier.