Willkommen beim WEISSEN RING!

Seit Juni 2024 leitet Caroline Kerschbaumer den Fachbereich Opferrechte und ist damit Mitglied des Management Teams des WEISSEN RINGS.

Die erfahrene Juristin kennt und schätzt die Arbeit des WEISSEN RING bereits seit langem. Im Rahmen ihrer früheren Funktion als Geschäftsführerin des Vereins ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit gab es eine Reihe von Kooperationen. Inhaltlich ging es dabei häufig um Hass im Netz, ein Thema, mit dem sich Caroline Kerschbaumer seit vielen Jahren intensiv beschäftigt. Die vom WEISSEN RING gemeinsam mit der Universität Wien erstellte, und 2018 publizierte Studie „Gewalt im Netz gegen Frauen und Mädchen“ diente ihr in vielen Vorträgen als relevante Grundlage. Auch rund um die Bereiche psychosoziale Prozessbegleitung oder vorurteilsmotivierte Straftaten (sogenannte Hate Crimes) gab es immer wieder wertvolle Kooperationen zwischen ZARA und dem WEISSEN RING. Zu Beginn ihrer beruflichen Karriere hat Caroline Kerschbaumer auch selbst als juristische Prozessbegleiterin gearbeitet.

Wir freuen uns sehr, dass sie ihren Erfahrungsschatz nun in die Arbeit des WEISSEN RING einbringt!

Hier noch ein paar persönliche Antworten aus dem Gespräch mit Caroline Kerschbaumer

Was motiviert dich in deiner Arbeit? Was treibt dich an?

Es war und ist für mich eine Art Selbstverständlichkeit, Betroffene von Menschenrechtsverletzungen in ihren Anliegen zu unterstützen, sofern ich die Möglichkeiten dazu habe – und die habe ich jetzt beim WEISSEN RING. Meine Rechtskenntnis ist ein wichtiges Werkzeug, das ich gerne teile, denn ich habe schon so oft gesehen, dass Menschen ihre Rechte nicht wahrnehmen (können), weil sie einfach nicht darüber Bescheid wissen.

Du beschäftigst dich schon seit vielen Jahren beruflich mit Menschenrechtsverletzungen, Verbrechen und Hass. Wie geht es dir persönlich damit?

Wichtig bei dieser Arbeit ist es, die eigenen Grenzen zu kennen und zu wahren, denn nur dann kann ich auch andere gut und professionell unterstützen. Situative Gewalt kann uns alle treffen, und ich freue mich sehr, dass ich nun beim WEISSEN RING mitarbeiten darf.

Gibt es ein Lebensmotto oder auch ein Motto, das dich in deiner Arbeit beeinflusst hat?

Es gibt so viele großartige Weisheiten, an die ich mich immer wieder gerne erinnere. Besonders motivieren mich beispielsweise die folgenden Aussagen:

The success of an intervention depends on the interior condition of the intervenor.“

Bill O´Brien, Otto Scharmer

„Wenn du schon den Boden fegst, dann mach das beste draus.“

Ajahn Chah

„Die letzte der menschlichen Freiheiten besteht in der Wahl der Einstellung zu den Dingen.“

Viktor Frankl

„Zwischen Reiz und Reaktion liegt ein Raum. In diesem Raum liegt unsere Macht zur Wahl unserer Reaktion. In unserer Reaktion liegen unsere Entwicklung und unsere Freiheit.“

Viktor Frankl

Was Caroline Kerschbaumer sonst noch macht

Caroline Kerschbaumer ist außerdem als Kommissionsmitglied in der präventiven Menschenrechtskontrolle der Volksanwaltschaft tätig. Auf Grundlage der UN–Anti-Folter-Konvention und ausgestattet mit einer verfassungsrechtlich verankerten Befugnis haben diese Kommissionen als Österreichs Nationaler Präventionsmechanismus das Mandat, Einrichtungen des (potentiellen) Freiheitsentzugs sowie für Menschen mit Behinderung und verwaltungsbehördliche Zwangsakte etwa bei Demonstrationen oder Polizeigroßeinsätzen zu kontrollieren.

Ausgewählte frühere Stationen ihrer beruflichen Laufbahn

  • 2017 – 2024: Geschäftsführerin (zuvor psychosoziale und juristische Beraterin), Verein ZARA – Zivilcourage und Anti-Rassismus-Arbeit
  • 2019 – 2021: Mitglied, Menschenrechtsbeirat Volksanwaltschaft
  • 2009 – 2017: Trainerin für Diversität und Zivilcourage, Verein ZARA
  • 2006 – 2012: Dozentin, Universität Wien, Fachhochschule St. Gallen
  • 2007 – 2009: wissenschaftliche Mitarbeiterin, Institut für Staats- und Verwaltungsrecht, Universität Wien
  • 2005 – 2006: Rechtsanwaltsanwärterin, Kanzlei Kolbitsch

Ausbildung

  • 2023: Beraterin für Mindfulness in Organisationen, Mindful Leadership Institut
  • 2023: Systemische Organisationsberatung und -entwicklung, Trigon
  • 2022 – 2023: Kommunikation und Management CP, Donau Universität Krems
  • 2006 – 2007: European Master´s Degree in Human Rights and Democratistaion, EIUC Venedig und Straßburg, Université Robert Schuman
  • 1999 – 2004: Magistra der Rechtswissenschaften, Universität Wien und Universität Alcalá de Henares, Spanien

Foto: Geschäftsführerin Natascha Smertnig mit der Leiterin Opferrechte, Caroline Kerschbaumer.

07/2024

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