Tief betroffen nehmen wir Abschied von der ehemaligen Wiener Kinder- und Jugendanwältin Monika Pinterits, die im Dezember 2024 verstorben ist. Ihr engagiertes Eintreten für die ehemaligen Wiener Heimkinder war inspirierend. Sie war ein wichtiger Teil jenes Gremiums, das im Rahmen des Projekts „Hilfe für Opfer von Gewalt in Einrichtungen der Wiener Jugendwohlfahrt“ die Entscheidungen über die finanziellen Hilfeleistungen an Betroffene verantwortete.
Sie beschrieb diese Aufgabe mit folgenden Worten: „Es war äußerst wichtig, dass die ehemaligen Heimkinder, die teilweise massive Formen der Gewalt während ihrer Unterbringung in Heimen oder bei Pflegeeltern erleben mussten, schließlich ernst genommen wurden, sie Gehör fanden und das Schweigen endlich gebrochen wurde. Die Stadt Wien übernahm die Verantwortung für alle ehemaligen Heimkinder unabhängig davon, in welchem Bundesland die Kinder untergebracht waren. Das Kriterium für eine Entschädigung war die Einweisung der Kinder in Heime oder zu Pflegeeltern durch die damalige Jugendwohlfahrt. Als Kinder- und Jugendanwältin ist es ein Teil meiner Tätigkeit, auch für traumatisierte Menschen im Bereich der Opferhilfe da zu sein. Für mich war es teilweise bedrückend zu hören, zu welchen Handlungen Erzieher:innen und Pflegeeltern fähig sein konnten – die betroffenen Kinder bzw. Jugendlichen waren zum Teil erschreckenden ‚Regimen‘ ausgesetzt.“ (entnommen aus dem Abschlussbericht zum Projekt „Hilfe für Opfer von Gewalt in Einrichtungen der Wiener Jugendwohlfahrt“).
Wir sagen Danke!
01 / 2025